„Vielfalt tut gut“ dafür macht sich auch die Bergbrüderschaft Bad Schlema e.V. stark
Die Bergbrüderschft Bad Schlema e.V. arbeitet dieses Jahr am Bundesprogramm „Vielfalt tut gut - Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ im lokalen Aktionsplan der zukünftigen Einheitsstadt Silberberg bestehend aus den Orten Lößnitz, Aue, Schneeberg und Bad Schlema mit. Unter der Überschrift „Von der regionalen Traditionspflege zum europäischen Verständnis“ erarbeitet der Verein dazu ein Projekt und kooperiert mit weiteren Trägern.
Der Verein hat sich die Traditionspflege im Erzgebirge zur Aufgabe gemacht. Der Erzbergbau vergangener Jahrhunderte sowie der spätere Abbau von Uran durch die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut hat die Region stark geprägt und eine eigene regionale Kultur und Brauchtum entstehen lassen. In den Zeiten des technischen Fortschritts, einhergehend mit Werteverlusten besonders in der jugendlichen Gesellschaft wird Tradition häufig belächelt und wenig gepflegt. Zum Teil ist von Deutschtümelei oder gar nationalistischen Erscheinungsformen zu hören, zumal es sich bei der Traditionspflege des neuzeitlichen Bergmännischen auch um Uniformierung handelt.
Die Bergbrüderschaft Bad Schlema leistet seit Jahren daher Aufklärungsarbeit und begeistert auch wieder junge Menschen für die Traditionspflege. Dabei werden den Schülern und jungen Bergbrüdern traditionelle, aber auch gesellschaftlich notwendige Werte für ein harmonisches und tolerantes Zusammenleben in unserer Gesellschaft vermittelt. Bergbruder zu sein heißt nicht nur eine Uniform tragen, sondern auch Bescheid zu wissen über deren Bedeutung und Herkunft, heißt Geschichte aufzuarbeiten über die Arbeitsweise der SDAG Wismut und deren Beschäftigte die durch die Nachkriegswirren zum Wismutbergbau gekommen sind. Viele Umsiedler und Vertriebene kamen 1946 in den sächsischen Uranbergbau nach Aue und Schlema. So entstand durch den Zuzug dieser vielen damaligen Fremden in unserer Region eine neue europäische Kultur die wir heute noch in Bad Schlema spüren können. Es ist die Geschichte unserer Großväter und Väter die wir erforschen, und die Erkenntnisse für die heutige Gesellschaft dokumentieren.
Diesem Ansatz will das Projekt mit zum 13. Europäischen Knappen- und Hüttentag vom 26. bis 30. Mai 2010 nach Ungarn, in die Stadt und Region Pecs mit nehmen und ihn mit dort lebenden Jugendlichen diskutieren. Pecs ist eine der Kulturhauptstädte 2010. Auch in Ungarn gibt es gesellschaftliche Probleme, insbesondere mit rassistischen Einstellungen gegenüber ethnischen Minderheiten, wie Sinti und Roma. Die Frage, was Menschen anderer Länder, mit Blick auf unsere Geschichte, zu Uniform tragenden Deutschen sagen, beschäftigt die Teilnehmer und sie möchten diese mit den ungarischen Jugendlichen diskutieren. Gleichzeitig regt dieser Austausch die Teilnehmer beider Länder an, über die eigene Lebenssituation nachzudenken und eigene Potentiale zu entdecken sowie diese im Alltag zu nutzen. Der Besuch von Pecs wird bereichert mit einer gemeinsamen Stadtbesichtigung incl. Besuch der großen neoromanischen Kathedrale, deren vielfältige Nutzung und entsprechende Umbauten in der Geschichte, durch mehrere Religionsgemeinschaften heute im ökumenischen Sinne dargestellt wird. Die Teilnehmer werden an einer Ökumenischen Messe in der Kathedrale teilnehmen. Es wird einen fachlichen und kulturellen Ausflug zu den Denkmälern und Sehenswürdigkeiten von Pecs und Umgebung geben. Einige Teilnehmer werden an der Fachkonferenz: „Herausforderungen des Umweltschutzes im Bergbau und Hüttenwesen“ teilnehmen. Natürlich gehören auch ein gemeinsames Abendessen zum „Bergmannsabend“ auf dem EXPO-Gelände dazu, sowie eine Kranzniederlegung am Knappendenkmal mit Pflanzung eines Gedenkbaumes. Der Höhepunkt wird die große europäische Bergparade sein, bei der Teilnehmer aller europäischen Gastvereine mitwirken.
Die Projektverantwortlichen stellen das Vorhaben auch anderen befreundeten Vereinen vor und laden zur Teilnahme ein. Noch sind Restplätze frei. Der geringe Eigenbeitrag von 150€ sollte kein Hinderungsgrund sein sich in dieses interessante Projekt mit einzubringen.
Sollten sich Vereine spontan für die Teilnahme interessieren, dann rufen Sie einfach den Projektverantwortlichen Andreas Rössel, Tel.: 03772/326432, an.
gefördert durch: 
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21.April 2010: Andreas Rössel, Projekt- verantwortlicher von der Bergbrüderschaft Bad Schlema, erläutert Mitgliedern des Bergmännischen Traditionsvereins Zwönitz anhand der Mitteilung in der Verbandszeitschrift "Bergglöckchen" das Projekt.
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Presseveröffentlichungen zum Programm erfolgten in folgenden Printmedien:
Gemeindeanzeiger Bad Schlema, Ausgabe 09/2010, am Mittwoch 25.08.2010, Seite 17
Gemeindeanzeiger Bad Schlema, Ausgabe 04/2010, am Mittwoch 31.03.2010, Seite 14
Bergglöckchen, Zeitschrift des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V., Ausgabe 01/2010, am Samstag 17.04.2010, Seite 15
Wochenspiegel Aue-Schwarzenberg, Ausgabe Nr: 18, vom Mittwoch 05.05.2010, Seite 14
Bergglöckchen, Zeitschrift des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V., Ausgabe 02/2010, am Samstag 12.11.2010, Seite 12
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Am 14. Mai 2010 führten wir unter der Moderation von Frau Angela Klier den Einführungsworkshop zum Projekt "Vielfalt tut gut" bei uns in den Vereinsräumen der Bergbrüderschaft Bad Schlema e.V. durch. Hier einige Bilder von der Veranstaltung. |
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Am 12. November führten wir unseren Abschlussworkshop im Bürgerhaus Aue durch. 16 Vereinsmitglieder und 4 Gäste werteten das Projekt an Hand einer Präsentation noch einmal aus. Uwe Haas, Vorsitzender des Vereins, erklärte noch einmal den Ablauf des Projektes, verwies auf die überwundenen Schwierigkeiten und auch auf die positiven Ergebnisse und Erlebnisse. Frau Angela Klier unterstützte uns bei der Durchführung des Projektes mit Ihrer Kollegin Elke Seidel tatkräftig in der Vorbereitung, in der Durchführung der Projektreise und auch zu diesem Abschlussworkshop. Johannes Schmidt und Karla Salzer, beide Mitglieder im Begleitausschuss, würdigten die Ergebnisse dieses Projektes der Begegnungen und der Diskussion um Toleranz gegenüber Minderheiten als sehr gelungen. So entstand zum Abschluss dieser Veranstaltung eine interessante Diskussion zum Thema Integration.
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