- seit etwa 1170 Bergbau auf Eisen und Braunstein im Schlemaer Gebiet am Klosterberg, am Gleesberghang und am Roten Kamm
- seit etwa 1440 Bergbau auf Silberim Schlemaer Gebiet an der Mulde - Silberwaag, im Silberbachtal zum Beispiel im Silberkammerstollen
- um 1450, erstes Berggeschrei nach Silber in Schneeberg
- 1485, Baubeginn des Marx-Semmler-Stollen mit einer Lämge von ca. 44 km
- seit Ende des 15. Jh. Bergbau auf Kupfer im Jung-König-David (Streinbruchweg)
- um etwa 1860 Wiederaufnahme der Gewinnung von Braunstein am Klosterberg (Clara Osterlamm bzw. Osterammstollen)
- ab 1906, erfolgreiche Suche nach radioaktiven Wässern im Marx-Semmler-Stollen durch Richard Friedrich
- 16.03.1913, erstmals Ausgabe von Radonwasser am Lichtloch 15 des Marx-Semmler-Stollen an die Schlemaer Bevölkerung
- 16.05.1918, Eröffung des stärksten Radiumbades der Welt in Oberschlema
- 27.01.1945, das Oberste Verteidigungskomitee der UdSSR beschließt, die Uransuche über die Grenzen des
eigenen Landes hinaus auszudehnen.
-
11.02.1945, der britische Premierminister Churchill, der US-Präsident Roosevelt und der sowjetische
Gerneralissimus Stalin verhandeln in Jalta über die Aufteilung der Besatzungszonen
Deutschlands.
-
16.04.1945, amerikanische Truppen rücken in die erzgebirgischen Städte Aue, Hartenstein und Lößnitz
ein.
-
08.05.1945, sowjetische Truppen besetzen die sächsischen Städte Annaberg, Chemnitz und Marienberg.
-
Juni 1945,
Generaloberst Serov, Stellvertreter des sowjetischen Innenministers, und Geheimdienstchefs
Berija werden alle sowjetischen Geologen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands
zur Uransuche unterstellt.
-
10.06.1945,
US-Präsident Truman gibt den Befehl zum Rückzug der amerikanischen Armeen aus
Thüringen und Sachsen.
-
11.06.1945,
sowjetische Truppen rücken in Aue und Schneeberg ein.
- im
August 1945 beginnt eine Gruppe sowjetischer Geologen mit der Untersuchung von Uranlagerstätten auf
der böhmischen Seite des Erzgebirges.
- im Herbst 1945
beginnen die Erkundungsarbeiten auf Uran durch die sowjetische Militäradministration im gesamten
Erzgebirge mit Schwerpunkten in den alten Silberbergbaugebieten, erfolgreiche Sucharbeiten der sowjetischen Besatzungsmacht nach Uran im Marx-Semmler-Stolln
-
14.09.1945,
ein erster Bericht wird an das Oberste Verteidigungskomitee der UdSSR gesandt.
- 26.09.1945,
Oberst S. P. Aleksandrov, bislang verantwortlich für die sowjetische Uranerkennung in
Bulgarien, nunmehr Leiter der sowjetischen Geologenexpedition in Deutschland, trifft mit
Sondereinheiten des Geheimdienstes NKWD in Sachsen ein.
-
September 1945,
die ersten deutschen Bergleute, darunter der Obersteiger der Sachsenerz Bergwerks AG in
Freiberg, Johannes Schmidt, werden von den Besatzungsbehörden zur Uranerkundung
verpflichtet und unterstützen die Arbeiten beim Aufschließen alter Gruben.
-
Herbst 1945,
Schmidt wird von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) in Berlin-
Karlshorst als Berater in Fragen der Urangewinnung hinzugezogen.
-
01.10.1945,
Dr. Adolf Krebs, Leiter des Radium-Instituts in Oberschlema, wird von den Sowjets verhaftet
und in Moskau mehrere Monate lang verhört. 1946 nach Oberschlema zurückgekehrt, geht er
nach Frankfurt (Main) und im folgenden Jahr in die USA. Dort arbeitet er für amerikanische
Dienststellen; später erhält er einen Lehrstuhl für Biologie, dann für Radiologie an der
Universität von Louisville.
-
21.11.1945,
der Vizepräsident der Landesverwaltung Sachsen informiert sich über die Aufschlussarbeiten
in Oberschlema.
- 1945/1946 Beginn des intensiven Abbaus der Uranerzlagerstätten im Westerzgebirge
- 17.01.1946,
der gemeinsame Allierte Konrollrat für Deutschland erlässt den Befehl Nr. 3, der die
Zwangszuweisung von Arbeitsplätzen an Arbeitslose für die Dauer von sechs Monaten oder
länger erlaubt.
- im Januar 1946,
Betriebsteile der Sachsenerz Bergwerks AG bei Johanngeorgenschadt werden von
sowjetischen Militäreinheiten beschlagnahmt. Hier entsteht später das Objekt Nr. 1 der neu
gegründeten SAG Wismut.
- im Frühjahr 1946,
an der Bergakademie Freiburg werden Büros des sowjetischen Volkskommissariats für
Rüstung eröffnet.
Beginn der Sümpfungs- und Aufwältigungsarbeiten in alten Silberstollen und Schächten;
Aufnahme der ersten Uranerzgewinnungsarbeiten in Annaberg, Schneeberg, Oberschlema
und Johanngeorgenstadt,
Zwangsverpflichtungen von Arbeitskräften
-
22.04.1946,
der Alliierte Kontrollrat erlässt mit der Direktive Nr. 22 ein Betriebsrätegesetz für ganz
Deutschland.
- im April 1946,
in Johanngeorgenstadt wird das erste Uran für die Wismut AG abgebaut.
- im
Mai 1946, die Leiter der Lager für Umsiedler und Arbeitsämter in Sachsen werden verpflichtet
Arbeitskräfte in „großer Zahl“ in das Bergbaurevier Aue zu schicken. Die
Besatzungsbehörden erteilen kleinen Privatbetrieben in Schneeberg den Auftrag, nach Uran
zu suchen.
-
31.05.1946,
die SMAD ordnet die Schließung des Radium-Instituts in Oberschlema an.
-
14.06.1946, in Halle (Saale) kommt es zur Gründung der (sowjetszonalen) Industriegewerkschaft
Bergbau.
-
im August 1946,
der erste Abbau von Uranerzen beginnt in Oberschlema.
-
01.09.1946,
der erste für Bergarbeiter abgeschlossene Tarifvertrag findet keine Anwendung auf die
Betriebe der Wismut Aktiengesellschaft.
- im
September 1946, nach der Beschlagnahmung von Gruben in Schneeberg durch sowjetische Militäreinheiten
entsteht dort später das Wismut-Objekt Nr. 3.
- im
Herbst 1946,
„Sonntagsschichten“ werden im Revier von Johanngeorgenstadt eingeführt. Prof. Dr.
Friedrich Schumacher, Direktor des Geologischen Instituts der Bergakademie Freiberg, wird
von den Besatzungsbehörden beauftragt, bis zum Jahresende ein Gutachten über die
Uranvorkommen im Erzgebirge zu erstellen.
-
im Oktober 1946, der Leiter der Bergbau-Verwaltung der sowjetischen Geologischen Erkundungsexpedition
erhält den Befehl zur Bildung von Bergbauverwaltungen in Sachsen.
-
13.11.1946, das Sekretariat des Landesvorstandes der SED in Sachsen bildet einen Sonderausschuss
Erzbergbau.
- 16.11.1946 Einstellung des Kurbetriebes im Radiumbad Oberschlema
-
15.02.1947, die Sowjetische Militärverwaltung in Deutschland beauftragt den früheren Oberleutnant und
Adjutanten des Generalfeldmarschalls Rommel mit dem Aufbau einer Bergpolizei mit dem
zentralen Sitz in Aue.
- 20.02.1947, die IG Bergbau entsendet einen Sonderbeauftragten für Erzbergbau nach Aue.
- im
Frühjahr 1947, ein leistungsbezogenes Entlohnungssystem wird für den Uranbergbau eingeführt. Der
Sonderausschuss Erzbergbau des Landesvorstands Sachsen der SED wird nach Aue verlegt.
In Bärenstein beginnt der Uranbergbau. Dort arbeiten auch Privatbetriebe. Die Gruben des
Marienberger Reviers werden von den Besatzungsbehörden beschlagnahmt.
-
01.03.1947, die Präsidentin des Landesarbeitsamtes Sachsen hält sich zu Beratungen in Aue auf.
-
15.04.1947, ein Brief des Landesvorstandes Sachsen des (sowjetzonalen) Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) an die „russischen Gewerkschaften“ informiert über
„Übelstände im Erzbergbau im Kreis Aue“. Er enthält zahlreiche Forderungen an die
sowjetische Generaldirektion der Wismut AG zu Verbesserung der Lage.
-
26.04.1947,
Generalmajor Michail M. Malcev, Generaldirektor der Wismut AG, empfängt erstmals eine
deutsche Gewerkschaftsdelegation und sichert Verbesserungen zu.
-
01.05.1947,
Malcev delegiert einen Steiger als Gewerkschaftsfunktionär in das Amt für Arbeit und
Soziales des Landes Sachsen, Außenstelle Aue. Für das Revier Johanngeorgenstadt wird
ebenfalls ein hauptberuflicher Gewerkschafter eingesetzt.
-
08.05.1947, die sächsische Landesregierung erlässt ein Gesetz zur Enteignung aller privaten
Bergbauunternehmen.
-
26.05.1947, die Sowjetische Militäradministration in Deutschland ordnet mit dem Befehl Nr. 128 die
„Übernahme einer Reihe deutscher Bergbau-Betriebe in das Eigentum des UdSSR auf
Reparationsrechnung“ an.
-
Ende Mai 1947, der Direktor der Hygienischen Untersuchungsanstalt Dresden warnt in einem Gutachten den
sächsischen Landtag eindringlich vor den gesundheitlichen Gefahren des Uranbergbaus.
-
30.05.1947, der Befehl Nr. 131 der Sowjetischen Militärverwaltung in Sachsen schreibt nochmals die
Überführung der sächsischen Bergverwaltungen in sowjetische Regie fest.
-
03.06.1947,
Malcev erlässt den Befehl Nr. 115, mit dem wichtige Forderungen der deutschen
Gewerkschafter erfüllt werden.
-
im Juni 1947, die Besatzungsbehörden erlauben die Wiederaufnahme des Kurbetriebes in Oberschlema, der
jedoch bald darauf ganz eingestellt wird. Der Ministerrat der UdSSR beschließt den
offiziellen Beginn des Uranbergbaus im Erzgebirge.
- im
Sommer 1947, bei der Wismut AG finden die letzten freien Betriebsratswahlen statt. Malcev fordert den
Landesverband Sachsen des FDGB auf, Berichte über die Zustände im Uranbergbau weder in
der Presse zuzulassen noch in Versammlungen zu diskutieren.
- 2.7.1947 Gründung der staatlichen Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie SAG Wismut mit Stammsitz in Aue ,
Eintragung der sowjetischen Aktiengesellschaft „WISMUT“ ins Handelsregister beim
Amtsgericht in Aue; Ziel des Unternehmens: die Gewinnung von Buntmetallerzen
-
03.07.1947, zu einer Zusammenkunft des sächsischen Landesarbeitsamtes werden sämtliche
Bürgermeister der Bergbaustädte, Behördenvertreter, Betriebsräte und Bergleute nach Aue
geladen.
-
17.07.1947, der Landesverband Sachsen der SED beschließt, wegen der Situation im Bergbau den
Parteivorstand anzurufen.
- 01.08.1947, die SMAD erlässt einen geheimen Befehl zur Stellung von 20.000 Arbeitskräften für den
Erzbergbau.
-
05.08.1947, die sächsische Landesregierung verhängt mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des
Uranbergbaus eine Zuzugssperre für Umsiedler in die Kreise Aue, Marienberg und Annaberg.
-
12.08.1947, der Parteivorstand der SED befasst sich mit den sozialen Missständen im Uranbergbau.
-
28.08.1947, die sowjetische Militärverwaltung in Sachsen befiehlt dem sächsischen Ministerpräsidenten
Seydewitz, die Kurunternehmen in Oberschlema an die Wismut AG zu verpachten.
- im
Herbst 1947, auf Befehl der Direktion der SAG Wismut kommt es zur Auflösung der frei gewählten
Betriebsräte.
-
13.09.1947, in einer Presseerklärung behauptet Wilhelm Pieck, zusammen mit Otto Grotewohl,
Vorsitzender der SED, nichts über Zwangsverpflichtungen für den Erzbergbau zu wissen.
-
10.10.1947,
Otto Grotewohl ordnet die Gewährung von Prämien und Auszeichnungen für Beschäftigte der
Wismut AG an.
-
28.02.1948, die sächsische Landesregierung führt Gespräche mit der Wismut AG wegen der Aussiedlung
von Personen aus den Regionen des Uranbergbaus, die „nicht unmittelbar mit dem
Wirtschaftsprozess verknüpft sind“. Das Schneeberger Wohnungsamt hält für „tauschlustige
Personen oder Familien“ Wohnungsangebote in anderen Räumen der Sowjetischen
Besatzungszone bereit.
-
im Frühjahr 1948,
Bildung von Gewinnungsobjekten , die aus Geheimhaltungsgründen numeriert werden: z. B.
Johanngeorgenstadt Objekt 01, Oberschlema Objekt 02, Schneeberg Objekt 03, Annaberg Objekt 04, Marienberg Objekt 05,
Schneckenstein Zobes Vogtl. Objekt 06, Bärenstein/Niederschlag Objekt 07, Breitenbrunn Objekt 08, Aue Objekt 09
-
23.04.1948,
Führungskräfte der Wismut AG beraten mit Vertretern des Verteidigungsministeriums der
UdSSR in Aue.
-
30.05.1948, der sächsische Ministerpräsident Seydewitz zeichnet Delegierte der Wismut AG mit
Ferienreisen aus.
- im
Juni 1948, die Deutsche Verwaltung des Innern erläßt eine Richtlinie „über die Fahndung nach
flüchtigen Bergarbeiten er zentralen Bergwerksverwaltung in Aue/Sachsen“.
-
09.09.1948,
Belegschaftsmitglieder der Wismut AG bitten den sächsischem Ministerpräsidenten in einem
Brief, für sie reservierte Plätze in Kureinrichtungen einzurichten.
-
25.09.1948, in den Kreis Aue dürfen nur noch solche Arbeitskräfte vermittelt werden, die nicht
geschlechtskrank sind.
-
10.10.1948,
Grotewohl spricht auf einer Kundgebung vor mehr als 4.500 Bergarbeitern in Aue.
-
21.11.1948,
Seydewitz leitet eine Beratung über Fragen des Wohnungsbaus im Kreis Aue, mit dem bald
darauf begonnen wird.
-
17.04.1949,
im Klubhaus „Fortschritt“ in Schneeberg findet eine Konferenz zur Gründung einer
Kreisorganisation der „Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion“ statt.
-
26.06.1949, der Vorstizende der SED-Kreisleitung II Aue ruft alle Parteimitglieder auf, an einem
„Henecke-Sonntag“ besonders hohe Schichtleistungen zu erbringen.
-
27.06. 1949,
ein Aufruf an Einwohner in Aue appelliert zur Mitarbeit am Wohnungsbauprojekt für
Bergarbeiter.
-
15.07.1949, die Leitungen der SED und ihrer Jugendorganisation „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) in
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden aufgefordert, Parteimitglieder in den
Uranberbau zu delegieren.
-
29.08.1949,
die Sowjetunion zündet bei Semipalatinsk ihre erste Atombombe.
- im
September 1949, die Bergpolizei wird auf der Grundlage eines Vertrages zwischen der sowjetischen
Besatzungsmacht und der sächsischen Landespolizeibehörde reorganisiert.
-
11.10.1949,
in Berlin dankt Grotwohl bei einem Fackelzug den Angehörigen der FDJ der Wismut AG für
ihre besonderen Leistungen.
-
01.03.1950,
Klaus Fuchs wird in London wegen Atomspionage für die Sowjetunion zu 14 Jahren
Zuchthaus verurteilt.
-
01.04.1950, die gesonderte „Reviergruppe Wismut“ wird aus der zentralen IG Bergbau ausgegliedert.
-
04.06.1950, der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschafts- bundes bildet eine gesonderte
Industriegewerkschaft Wismut.
-
11.06.1950, der sächsische Arbeitsminister übergibt den Wismut-Bergleuten ein Sanatorium in
Niederschlema.
-
17.06.1950, der stellvertretende Ministerpräsident Walter Ulricht, der sächsische Ministerpräsident
Seydewitz und Generaldirektor Malcev nehmen an der Delegierten Konferenz der SED
Wismut Aue teil.
-
27.07.1950, das Politbüro der SED beschließt Maßnahmen zur Verbesserung im Uranbergbau.
-
17.09.1950, in Zwickau wird erstmals unter Teilnahme von Wilhelm Pieck der „Tag der Bergarbeiter“
festlich begangen.
-
15.10.1950, der Chefredakteur des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“ wird zur Wismut AG
strafversetzt. Kurt Bartel (KuBa) textet das „Wismut-Lied“.
-
28.01.1951, die Zentrale Kampfplankonferenz AG Wismut beschließt den Bau von „Kulturpalästen“.
-
18.03.1951, die Betriebssportgruppe „Zentra Wismut Aue“ steigt in die Fußball-Oberliga auf.
-
21.03.1951,
Wismut-Bergleute stürmen eine Polizeiwache in Schneeberg.
-
28.06.1951, der Ministerrat der DDR beschließt soziale Verbesserungen für Bergarbeiter.
-
30.06.1951,
Otto Grotewohl zeichnet 30 „verdiente Bergleute“ aus. Bergleute der Wismut AG werden als
Bürgermeister in Johanngeorgenstadt und Oberschlema eingesetzt.
-
16.08.1951, in Saalfeld kommt es zu einem Aufruhr unter der Wismut Belegschaft.
- im
Herbst 1951, die Räumung der Altstadt von Johanngeorgenstadt wird vorbereitet.
- im
November 1951, das SED-Politbüro beschließt sowohl umfangreiche soziale Verbesserungen für die
Beschäftigten im Uranbergbau als auch repressive Maßnahmen.
-
15.12.1951,
Walter Ulbricht spricht auf der 5. Gebietsdelegierten-Konferenz der SED Wismut Aue.
-
18.12.1951, der Ministerrat der DDR gibt umfangreiche Mittel für den Wismut-Wohnungsbau frei.
-
1951/52 Aufnahme von Gewinnungsarbeiten in den sedimentären Lagerstätten Ostthüringens
(Raum Ronneburg) als Objekt 90
-
ab 1952,
beginnt der Abriss der Altstadt von Johanngeorgenstadt wegen falscher Erkundungsarbeiten und Führung
der Bergarbeiten (Raubbau), der Abriss wurde beendet etwa 1954.
- ab Ende 1952/Anfang 1953 Beginn des
Abrisses des Kurzentrum des Radiumbades Oberschlema wegen Senkungserscheinnungen durch den oberflächennahen Uranabbau bis ins Silberbachtal; Abriss des letzten Hauses am
28.07.1957
- im
Februar 1952, auf einem Treffen der Generaldirektion der Wismut AG mit Ulbricht und Vertretern des
FDGB sowie der sächsischen Landes- regierung werden sozialpolitische Vergünstigungen für
die Wismutberg- leute, insbesondere der Bau neuer Wohnungen, beschlossen.
- im
März 1952, zur Durchführung der Beschlüsse kommt es zur Bildung des „Sonderbaustabes Erzbergbau“.
In den Kreisen des Uranbergbaus kommt es zu ersten politisch motivierten
Zwangsaussiedlungen.
- im
Frühjahr 1952, die Zahl der Entlassungen übersteigt bei der Wismut AG erstmals die Zahl der Einstellungen.
- im
Juni 1952, die Zentralverwaltung der IG Wismut beschließt die Erweiterung des betriebseigenen
Verkaufsstellennetzes.
-
08.08.1952, der 1. Sekretär der SED Wismut wird Abgeordneter des Bezirkstages in Chemnitz.
- im
Frühjahr 1953, bei der Wismut AG kommt es zu einer neuen Entlassungswelle.
-
22.04.1953,
Wismut-Kraftfahrer streiken in Katzendorf.
-
15.06.1953,
Einwohner von Johanngeorgenstadt protestieren gegen die Pläne zur Räumung und Abriss
ihrer Häuser.
-
17.06.1953,
Volksaufstand in der gesamten DDR.
- im
Juli 1953, mindestens 51 Wismut-Kumpel werden in Zusammenhang mit der Streikbewegung verhaftet.
-
22.08.1953, die Regierungen der UdSSR und der DDR schließen ein Abkommen über die Umwandlung
der bisherigen sowjetischen Wismut AG in die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft
(SDAG) Wismut.
-
05.11.1953, eine Gewerkschaftsdelegation der Wismut AG reist in die Sowjetunion.
- im
November 1953,
Otto Grotewohl besucht Oberschlema.
- 21.12.1953, die SAG Wismut wird aufgelöst.
- im
Januar 1954,
Bildung der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft “WISMUT“ (SDAG); Abschluss der
Uranerzlieferungen als Reparations- zahlungen an die UdSSR. Bestimmender Partner auf allen
Gebieten bleibt die Sowjetunion.
-
01.01.1954,
Fritz Selbmann, Minister für Schwerindustrie, wird zum Vorsitzenden des Vorstandes der neu
geschaffenen Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut ernannt.
-
09.10.1954, der sowjetische Außenminister Molotow befährt den Wismut Schacht 227
- 1954,
Beginn der Teufe des Rundschachtes 366 mit 7 m Ø in Aue-Alberoda; Beginn der
Ausrichtung des Lagerstättenteiles Niederschlema- Alberoda: Voraussetzung für die
Bergarbeiten bis 1990
-
19.02.1955, der 1. Sekretär der SED Wismut nimmt eine Parade der Betriebs-Kampfgruppen ab.
- im
April 1955, das Zentralkommittee der SED würdigt die Pionierrolle der Wismut-Beschäftigten bei der
Festsetzung neuer Arbeitsnormen.
-
01.05.1955,
Kurt Bartels verfasst sein Gedicht: „Maigruß an die 6.000 Brigaden des Erzbergbaus“.
-
16.07.1955, ein Grubenbrand im Blindschacht 208 b in Niederschlema fordert 33 Tote.
-
22.07.1955, in Karl-Marx-Stadt, dem Sitz der Hauptverwaltung der SDAG Wismut, findet ein
Staatstrauerakt statt.
-
1956,
Beginn der Teufe des Schachtes 371 - Zweiter Rundschacht im nordöstlichen Grubenfeld
Niederschlema-Alberoda und mehrerer Wetterschächte.
- im
Dezember 1956, erstmals wird ein deutscher Bergmann Leiter eines „Schachtes“ der Wismut AG.
-
1955 bis 1963, auslaufen des Uranerzbergbaues in Marienberg, Annaberg, Johanngeorgenstadt und im
Vogtland; Expansion des Bergbaues im Thüringer Becken nach Nordosten
-
1963/64, Beginn des Aufbaues und der Ausrichtung der Lagerstätte Königstein in der Sächsischen
Schweiz.
- im
März 1965,
erstmals Wetterkühlung im Objekt 09 Aue
- im
Herbst 1967, Beginn einer Stollenauffahrung in Pöhla Ziel: Untersuchung der Skarnlagerstätten am
Schwarzenberger Granit
- im
Januar 1968,
Umstrukturierung der WISMUT analog der Kombinate der DDR, Objekte werden
Bergbaubetriebe, Bildung von Fachbereichen und Grubenbereichen
-
Ende 1960, mit einer Belegschaft von etwa 12 000 Mann und einer Jahresproduktion von 5 000 t Uran ist
der Bergbaubetrieb 09 in Aue größter Uranproduzent der SDAG WISMUT.
-
ab 1970, umfangreiche Erweiterung des Thüringer Abbaugebietes bis in den Bezirk Leipzig hinein
(Beerwalde, Drosen, Korbusen).
- im
August 1970, Beginn der Trennung des Hauers vom Bohrhammer: Einführung des ersten sowjetischen Bohrwagens, abgeschlossen um 1975 mit dem Einsatz von Bohrwagen aus der
Wismutentwicklung.
-
Anfang der 70er Jahre, Umstellung auf gleislose Technik im Thüringer und Königsteiner Abbau und bei
Großkammernauffahrungen
-
1972, genereller Einsatz von Grubenwetterkühlern ab Sohle minus 1170 m - der Energiebedarf mit
Wetterkühlung und Bewetterung steigt auf mehr als 50 MW installierte Leistung (= 0,5 % des
Energiebedarfs der DDR) im Bergbaubetrieb Aue.
-
1973, Beginn der Auffahrung der Sohle minus 1620 m, der bis dahin tiefsten Sohle im Uranerzbergbau
-
1973 bis 1976,
Durchführung umfangreicher Zinnerkundungsarbeiten im Betriebsabschnitt Pöhla
(Auffahrung der Zinnkammern) in der Lagerstätte Hämmerlein, Untersuchung der ehemaligen
Eisenerzgrube Globenstein auf Zinn- und Wolframvorkommen.
-
1975.
Teufe von zwei 480 m tiefen Blindschächten in Pöhla
-
14. 01. 1986, im Lagerstättenbereich Niederschlema-Hartenstein-Alberoda erreicht der Blindschacht 383
IIIb die Sohle minus 1800 m (entspricht 1825 m unter Rasenbank Schacht 371) und damit die
seinerzeit größte aufgeschlossene Teufe in Europa.
-
02.01.1988, Beginn der Auffahrung der Sohle minus 1800 m
-
Anfang 1989, es sickern Gerüchte durch, dass die UdSSR aufgrund gravierender wirtschaftlicher
Schwierigkeiten ihre Uranimporte reduzieren will.
- im
April 1989,
Veröffentlichung eines Ministerratsbeschlusses der DDR: WISMUT soll weitgehend
verkleinert und Betriebe, wie z. B. Beerwalde ganz eingestellt werden. Im Bergbaubetrieb
Aue sollten bis 1993 etwa 3 000 Betriebsangehörige in die volkseigene Industrie wechseln.
- ab 1990, die Sowjetunion verzichtet auf weitere Uranimporte - der Industriezweig WISMUT steht vor
dem Aus.
-
Mitte 1990, beginn der Auflösung der WISMUT: eigene Sparten wie Bauwesen, Maschinenbau und
andere werden mit dem Ziel der späteren Privatisierung gebildet. Die Bergbaubetriebe werden
zu Sanierungsbetrieben umgebildet, die die Hinterlassenschaft der WISMUT aufarbeiten
werden.
- 01.03.1991 der letzte Hunt mit Uranerz verlässt den Schacht 371, auf der Sohle minus 540 m des Schachtes
371 wird ein Besucherbergwerk eingerichtet.-
- im
Juni 1991,
Einstellung der Erzförderung in Pöhla. Im Querschlag 2 und im Zinnkomplex entsteht ein
weiteres Besucherbergwerk
- 20.12.1991 Umwandlung der SDAG Wismut in den Sanierungsbetrieb Wismut GmbH
- im
Dezember 1996, das Besucherbergwerk auf dem Schacht 371 wird nachdem über 50.000 Besucher
eingefahren waren geschlossen, das Flutungswasser erreichte die damalige Wettersohle minus 546
m
- 1998, aufgrund einer mit der Wismut geschlossenen Vereinbarung und der Zustimmung durch das
Bergamt Chemnitz übernimmt der Bezirksverein Westerzgebirge im RDB e.V. (Ring
Deutscher Bergingenieure), das Besucherbergwerk Pöhla für Bergwerksführungen an
arbeitsfreien Zeiten.
-
1999, nachdem das öffentliche Interesse an einem weiteren Besucherbergwerk innerhalb der
Lagerstätte Schlema-Alberoda groß wurde, erfolgte durch Wismut der Antrag für den Schacht
15IIb in Oberschlema, wiederum mit der Maßgabe die Bergwerksführungen in die fähigen
Hände des RDB`s zu übergeben.
- 05.07.2000, Gründung der Bergbrüderschaft Bad Schlema e.V, einzige Bergbrüderschaft die den neuzeitlichen Bergbau der Wismut von 1946 bis 1990 bei Bergparaden darstellt.
Uranfördermengen
SAG / SDAG Wismut gesamt: 220 000 t davon aus Sachsen und Thüringen je ca 50%
davon aus Schneeberg 200 t
aus Johanngeorgenstadt 3 770 t (inkl. 185 to aus dem Gebiet der CSSR)
aus Oberschlema 6 600 t
aus Pöhla 1 000 t
aus Niederschlema/Alberoda 73 100 t
Teufen
Wismut Objekt 01 in Johanngeorgenstadt bis 500m
Wismut Objekt 02 in Oberschlema bis 750m
Wismut Objekt 03 in Schneeberg bis 400m
Wismut Objekt 09 / Bergbaubetrieb 9 Niederschlema / Alberoda bis 2 000m
Schächte in Osthüringen bis 1 000m
Tagebau Lichtenberg (Ostthüringen) 240m
Interessantes zum Niederschlemaer / Alberodaer Grubengebäude
- Ausdehnung des Grubenfeldes insgesamt 22 qkm
- 4 200 km horizontale Grubenbaue aufgefahren
- 54 Tagesschächte und 26 Blindschächte
- die Hauptförderschächte waren Schacht 38 / Schacht 66 / Schacht 207 / Schacht 250 / Schacht 366 und Schacht 371
- es gab 48 Gwinnungssohlen und 12 Abwettersohlen
- tiefste Teufe minuns 2 000 m, Schacht 371, damit tiefster Schacht Europas
- tiefste Fördersohle war minus 1 800 m
Beschäftigen im Bergbaubetrib Aue in den Jahren 1960/1970 ca. 12.000 |